Schwule Väter

Als im Bauernkrieg die einfachen Leute, „die nicht heiraten konnten“ unter der Regenbogenflagge aufgestanden sind, hieß es, das sind Verbrecher und verantwortungslose Menschen, Müll. Ich kann mich daran erinnern, dass meine israelische Ziehmutter voller Angst um mein Image, als ich 17 war, zu mir gesagt hat, ich soll aufpassen, nicht als schwul zu gelten.

Ein eisenharter Hetero-Mann wie ich, der Frauen so unendlich gern hat, musste sich solchen Käse anhören. Dass meine große Liebe Julia früher ab und zu Frauen vernascht hat hat mich nur amüsiert. Renate, die alte (nach liebevoller männlicher Kraft süchtige) Domina war jahrzehntelang mit einem Schwulen verheiratet, der, wie man im Foto unten rechts an seiner Handhaltung sieht, sie „nicht angerührt hat“ und ein netter Familienvater ist.

Wie in einem geistigen Schwulenporno erscheint links oben – wenn ich ehrlich bin – mein bester Freund Hannes Schwaiger, mit dem ich buchstäblich vor 40 Jahren ausgemacht habe, dass der israelische Käse und alle Verbrechen der Juden verpfiffen werden. Auch er als Schwuler vor dem Herrn und Partner von Renates angeblichem „Ehemann“ ist für seine Tochter (was man so von Dritten hört) ein wunderbarer Vater.

Übrigens hält Hannes in Salzburg die Stellung. Kein „normaler Mann“ würde so etwas aushalten, ich (und Renate) würde die Leute in meiner Umgebung erschießen.

Für Renate war der Text gar nicht einfach. Am Abend oder am Morgen hat sie früher, während wir uns im Pongau versteckt haben immer Sehnsucht nach einem Mann gehabt, der mit ihr schläft, und ich war nicht da. Wahrscheinlich werde ich Konsequenzen für diesen unsensiblen, schwulenfeindlichen Artikel zu erwarten haben.

(Fotos privat, Mitarbeit meine große Liebe Renate Rainer)

 

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